10.02.2013

From Here To Fame

Es folgt eine herzlichste Dokumentar-Empfehlung meinerseits:

Style Wars

Eine Doku über die HipHop- aber v.a. die Graffiti-Kultur der 70er und frühen 80er Jahre. Um mir pures Zitieren (was ich im Endeffekt wahrscheinlich versaut hätte, sodass mir mein nicht vorhandener Doktortitel aberkannt und ich dann quasi einen Titel im Minus stehen würde - und das schon vor dem Bachelor!) zu sparen, habe ich mit dem oberen Link einfach mal auf die Website des Projektes verwiesen, auf der eigentlich alle offenen Fragen geklärt werden. Sollte dies nicht der Fall sein, ist meine Wenigkeit dann sowieso nicht mehr im Stande weiterzuhelfen.

"I can sure as hell tell you, that it's a crime."

Am tollsten an Style Wars finde ich, dass das Projekt einfach schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Faktisch ist es damit - von heute aus betrachtet - eine geschichtliche Doku. Geht man aber vom Entstehungsjahr 1982 aus, war sie damals ja direkt am Puls der Zeit und schafft es so ohne dauernde Rückblenden (ja gut, es wird kurzzeitig auf die 70er verwiesen, meinetwegen.) und Zeitzeugen, die mittlerweile schon 19823587154 Jahre alt sind, auszukommen. Und ja, jetzt kommt es das nervigste Worte im neuen Jahrzehnt: Authentizität (die, was momentan alle Indie-Bands und Superstar-Teilnehmer gleichermaßen versuchen, aber nur in sehr geringem Maße schaffen, dafür aber die Poetry-Slammer, ja diiee sind alle furchtbar authentisch; was Oma voll drauf hat; überbewertet). Aber wie die Jungs dort mit ihrem Kamm im Haar und der Skibrille auf der Stirn stehen, wie die Mädchen dieses komische Spiel mit den zwei Hüpfseilen spielen (irgendwas mit Double Dutch oder so heißt das doch, nicht?), über das Disney irgendwann auch mal einen Teenie-Film produzierte und wie die ganze Zeit über versucht wird, dieses neue, komische Graffiti irgendwie zu definieren, einzuordnen, wie Polizisten und Bürgermeister höchstmoralisch den Wurstfinger erheben, dass es zuerst einfach darum ging so oft wie möglich seinen Namen in der tristen Stadt zu sehen und noch kein Schwein irgendeinen Begriff von Street Art hatte, wie die kleinen Jungs die großen anhimmeln, geleitet werden, in der Hoffnung irgendwann auch mal ganz groß zu sein, wie sich das erste Mal auf Kopf und Schulter im Stil dieses akrobatisch entarteten Breakdance gedreht wird - all das bereitet einfach unheimliche Freude während der einstündigen Zeitreise in die frühen 80er.

Entdeckt habe ich das gute Stück übrigens im Burgeramt in Friedrichshain, wo es als Hintergrundbeschallung zum mega-leckeren Burger-Genuss (unbedingt zu empfehlen!) lief.

So, und da ja im Internet alle faul sind und in der heutigen Zeit sowieso (und die Jugend, hach, auf die will ich gar nicht erst eingehen...) stelle ich euch alle 5 Teile der Dokumentation gleich hier zur Verfügung. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, ist gerade der letzte Teil in Deutschland aufgrund von Musikrechten der GEMA gesperrt. Da ich bis jetzt noch nie richtig Muse und Zeit hatte, mich mit irgendwelchen Hacks rumzuschlagen, bei denen der Laptop und damit auch Youtube und letztendlich auch die doofe GEMA (haharr) denken, ich wäre rechtmäßig nicht-deutsch, musste ich diesen Teil leider auslassen.

Falls jemand anderes also Lust und Zeit hat, mir zu erklären wie das geht, dann steht euch die Kommentar-Funktion jederzeit helfend zur Seite.
Oder ihr fasst mir den letzten Teil einfach in ein paar Zeilen zusammen, wie ihr wollt.









So, und wem das jetzt immer noch nicht Graffiti genug war, hier jetzt noch The MTN Diaries. Zwar auch schon etwas älter, aber ebenfalls sehr sehenswert:



 From Style Wars to Dirty Handz, a handful of graffiti movies definitely marked the previous decades. Today http://www.montanacolors.com and http://www.allcity.fr celebrate the launching of the "94" spraypaint, and take this occasion to support the production of an original movie, The MTN Diaries. The film sticks to the reality of graffiti as it is, and tries without any bias to transcript at its best the energy and raw talent of today’s actors of the scene, whether it’d be in the streets, on trains, on walls or in the galeries.
For this first 34mn chapter shot during summer 2009, meet up with Horphe, Tomek, Se and Gues in the streets of Paris / Seen from New York in his parisian workshop / Metro, Afiler and their sidekicks in Belgium train yards / Twist & Amaze from San Francisco on their journey in Lyon for an unusual performance / Pro & Koolfunc GT and Seb FMK painting in their favorite playgrounds / Honet and his guests for a catacomb mission... Enjoy the show.


Nebenbei lassen sich übrigens super original sündhaft teuer, weil für viel Geld importierte Maccaroni&Cheese mit dem einzigartigen Käsepulver-Überzug spachteln. Die lähmen dann auch dank Fresskoma ausreichend, um den ersten Impuls, mit der kleinen Fahrradlack-Flasche in die Nacht zur Monster-Bombing-Aktion aufzubrechen, erst einmal zu dämpfen.

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