06.02.2012

Kings Of Leon - Only by the Night (2008) & Come Around Sundown (2010)

(Kings Of Leon - Closer)




Stranded in this spooky town,
stoplights are swaying and the phone lines are down.


Was so gut anfing, konnte natürlich nicht lange so weitergehen (wäre ja auch zu schön gewesen... ).
Ein Reisebericht über anderthalb Stunden lässiger Basslines, fehlender Spannung, wenigen Highlights und Jammern auf höchstem Niveau (und Ton) -
anderthalb Stunden mit den Kings of Leon.


Im Grunde stand mein Bild von den Herren Könige vor gut drei Jahren schon fest:
Ganz nett, am besten an nebligen Tagen zu hören, auf Dauer aber eher nervig.
Nachdem dann Ende 2010 die Veröffentlichungen von Radioactive und Pyro anfingen an meiner vorher so schön konstituierten Kings-of-Leon-Meinung zu kratzen, nahm ich mir vor, den Jungs noch eine Chance zu geben.

Only by the Night hat sich letztendlich so angehört, wie es Sex on Fire und Use Somebody vermuten ließen: viel Gitarre, in starken Momenten energisch und sehr, sehr, sehr gefühlvoll. Ausgehend von den Verkaufszahlen scheint es genug schmachtende Seelen da draußen zu geben, die gar nicht genug von diesem vielen Gefühl bekommen können - und obwohl ich mich bis eben noch selbst dazu gezählt hätte, wurde ich eines Besseren belehrt: Ja, es gibt 'zu viel Gefühl'. Und zwar dann, wenn das eigentliche Singen in konstantes Jammern und Jaulen übergeht.
Es ist Sonntagabend, mein Kopf schmerzt vor Sauerstoffmangel und vielleicht reagiere ich gerade über, aber bis auf Closer (eigentlich das Lied für einen Twilight-Soundtrack), Use Somebody, Be Somebody und Cold Desert war das für mich ein Schuss in den Ofen.

Mit Come Around Sundown war glücklicherweise Besserung in Sicht.

(Kings Of Leon - Radioactive)






And when they clash and come together and start rising,
just drink the water, where you came from.

Zwar könnte ich dieses Album auch problemlos auf vier Lieder reduzieren (Radioactive, Pyro, The Immortals und Pickup Truck), allerdings sind die in der Summe dann auch um Einiges besser als ihre vier Vorläufer. Die beiden Bonus-Remixe von Closer und Radioactive heben zum Ende hin nochmal die Stimmung, wobei auch das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Meine Nerven scheinen mit der Überforderung vom Dauer-Jammer-Caleb jedoch nicht allein zu sein: Am Ende von Come Around Sundown gibt er während Pickup Truck selber zu: '[I] Hate to be so emotional'.
Also Caleb, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. In dem Sinne:
Ab und zu einfach mal den Arsch zusammenkneifen, den Schmerz runterschlucken und mit der Stimme unten bleiben - die Background-Beats habt ihr auf jeden Fall raus!


So, dieser einzigartige Doppelpost (und das ist wörtlich gemeint; ich denke nicht, dass es eine Wiederholung geben wird) ist zugleich der Auftakt in ein neues Jahr voller Musik und meinem dazugehörigen Senf nach der Winterpause - stay tuned!

Peace ... and out :D


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